Ein Benefiz-Konzert für alle Sinne mit Pianistin Masako Ohta zu Gast bei den ZONTA Frauen, Club Fünfseenland, im Golfhotel Kaiserin Elisabeth: Eine Nachlese in Bildern

Als tröstliche Untröstlichkeit definierte ich für mich die Stimmung, die Pianistin Masako Ohta, durch die Auswahl des Repertoires und dessen Interpretation, im festlichen Saal des Golfhotels Kaiserin Elisabeth heraufbeschwor; maßgeschneidert sowohl für den spätherbstlichen Jahresausklang, wie auch für das historische Ambiente, in dem das Konzert stattfand.

Masako Ohta bei ihrer Ankunft am Veranstaltungshotel

Das Hotel, dessen Chronik bereits um 1508, als schlichte Wirtschaft in dörflicher Umgebung begann, entwickelte sich über die Jahrhunderte, nicht zuletzt dank der idyllischen Lage über dem Starnberger See, zu einem lokalen Society-Hotspot, insbesondere als Ende des 19. Jahrhunderts Kaiserin Sisi, die ganz in der Nähe aufgewachsen war, das Hotel für sich entdeckte.

Nach deren Ermordung 1898 erteilte das Hofmarschallamt in Wien dem Hotel die Genehmigung, sich nach der Kaiserin zu benennen.

“ (…) IM GLEICHEN JAHR GELANGTE ES IN DEN BESITZ
DER FAMILIE KRAFT-BORCHARD UND BEKAM ALLMÄHLICH
SEINE HEUTIGE GESTALT“.



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Homepage des Hotels > www.kaiserin-elisabeth.de

Doch hat sich, bei allem modernen Komfort, eine gewisse Patina -im allerbesten Sinne – bis heute erhalten. Entsprechend erinnern an die historischen Glanzzeiten nicht nur die Architektur mit viel weißem Holz sowie die antiquarische Einrichtung, sondern auch zahlreiche Sisi-Devotionalien hinter Glas.


Ein hervorragendes Setting also für das Zusammenspiel von Vergänglichkeit und Ewigkeit, das aus jedem von Masakos Stücken herausklang, die sie unter dem Titel „Innere Landschaften“ zusammengefasst hatte. Wie so oft deckte die Musik-Auswahl ein breites Zeitspektrum klassischer Musik ab, das von der Mitte des 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichte, letztere vertreten durch Masako Ohtas Eigenkomposition „See you again“ (2021/2022). Titel und Stimmung dieses Stücks verrieten, dass die gegenwärtigen Herausforderungen auch Masako nicht verschont haben. In ihrer Musik jedoch lösten sie sich in „tröstlicher Untröstlichkeit“ auf, meinem Empfinden nach eine Art verschärfter, der Schicksalhaftigkeit unserer Zeit entsprechenden Melancholie …

Was diese anbelangt, bietet sich Masako geradezu als Mediatorin an, denn allein schon ihre Mimik erweckt bei ausnahmslos jeder ihrer Darbietungen den Eindruck eines bis an die Schmerzgrenze ihrer selbst gehenden, innerlichen Erforschens, in einem Trance ähnlichen Zustand; immer wieder verschwindet ihre zierliche Gestalt dabei fast gänzlich hinter der hölzernen Wucht des Flügels, den sie gerade bespielt.

Solcherart künstlerischer Intensität vermag sich kein Publikum zu entziehen. Daher erfreut sie sich einer stetig wachsenden Fangemeinde, die ihr an diesem Abend teilweise von München – und vereinzelt sogar von noch weiter her – bis an den Starnberger See gefolgt war.

Kein Wunder also, dass ich bei Masakos Konzert eine ganze Reihe bekannter Gesichter traf, namentlich Eva Giesel, die resolute Inhaberin der LITAG – Agentur für Theaterliteratur und Christine Willschrei, die Theater geradezu personifiziert, da sie über lange Jahre eine eigene Schauspielschule führte. Und apropos Schauspielerei lernte ich bei dieser Gelegenheit endlich die Schauspielerin und Dozentin Ute Barzel, Witwe des CDU-Politikers Rainer Barzel kennen, die mit ihrem neuen Lebensgefährten, einem ehemaligen Tänzer, erschienen war. Dass ich diese langjährige Facebook-Bekanntschaft nun im wahren Leben traf, verdankte ich ebenfalls Masako, zu deren Fans auch Ute zählt. 🙂

Im Gegensatz zu vielen Kulturveranstaltungen, die ich in München erlebe, fanden sich hier viele festlich gekleidete ZuschauerInnen, mich eingeschlossen. Es mag eher gestrig anmuten, aber ich finde, dass ein stylisch auf den Abend abgestimmtes Publikum die Atmosphäre einer Veranstaltung positiv mitprägt. Es geht dabei gar nicht darum, sich aufzudonnern, sondern mit einem gepflegten Outfit Kunst und KünstlerInnen Respekt zu zollen. Leider jedoch stamme ich aus einer Generation, in der man sich bereits ab den 1970er Jahren im Parka in die Mailänder Scala begab 😦

Als sehr spannend, weil aufschlussreich, erlebte ich das anschließende Abendessen in kleinem Kreis, mit Masako Ohta, ihrer Tochter und einigen der ZONTA Frauen. Unter ihnen befand sich auch Erika Borchard, die aktuelle Hotel-Chefin (Oben rechts auf dem rechten Foto). Diese gewährte Einblicke in den Familienbetrieb und verriet, dass das Hotel bereits ab dem 1. Januar 2023 den regulären Gästebetrieb zeitweilig einstellen und stattdessen als Unterkunft für die höchste Führungsriege von Siemens dienen wird, einige Umbaumaßnahmen inklusive. Diese werden aber nicht das historische Erscheinungsbild des Hotels beeinträchtigen sondern nur den Zweckbau im Hinterhof betreffen; Ausbau eines SPA-Bereichs und andere Arbeiten, die in vier Jahren auch der Öffentlichkeit zugute kommen werden, wenn das Haus wieder als Hotel eröffnet.

Auf dem Foto rechts zu sehen ist Marlen Peix, seit 2021 Vorsitzende des ZONTA Clubs Fünfseenland

Veranstalterinnen des Benefiz-Abends waren die Frauen des ZONTA Clubs Fünfseenland, einem der zahlreichen, weltweiten „Ableger“ von Zonta International (ZI):

Zonta International (ZI) ist ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen in verantwortungsvollen Positionen, heißt es in der Selbstdarstellung auf der Hompage der Dachorganisation ZI und weiter: Ihr gemeinsames Ziel (ist es), die Lebenssituation von Frauen im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereich zu verbessern.

Die Bilanz seit der Gründung 1919 in den USA ist beachtlich: Inzwischen existieren über 1.100 Zonta-Clubs in 63 verschiedenen Nationen, mit 28.000 Mitgliedern! Damit stellt Zonta etwas dar, das man zur Schließung von Gender Gaps und zur Verwirklichung eines Equal Pay weiblicher Arbeitskräfte noch viel zu selten antrifft: Ein potentes Frauennetzwerk, das sich die Förderung von Frauen sowohl auf nationaler, wie auch internationaler Ebene auf die Fahnen geschrieben hat.

Zonta ist Begegnung – weltweit!

Das Motto von Zonta International (ZI)

ZONTA hatte ich bereits im Vorjahr kennen und schätzen gelernt, bei einer Lesung meiner Freundin, der Münchner Schriftstellerin Gunna Wendt (Mitte), die ebenfalls vom ZONTA Club Fünfseenland veranstaltet worden war.

LINK

Beitrag 2021 im GdS-Blog


SEV-Irrfahrten als PROLOG und Epilog,
resümiert (in umgekehrter Reihenfolge) in zeitnahen Posts vom 12.11.2022:

Es wären eine idyllische Landpartie und ein Abend perfekter LebensART gewesen, wenn … ja wenn nicht just an dem Tag die S-Bahnen im berühmt-berüchtigten ESV-Modus (ErsatzSchienenVerkehr) verkehrt hätten. Während sich bereits die Anfahrt als ein wenig kompliziert erwies, entpuppte sich die Rückfahrt als veritabler Höllentrip!
Ich schwöre: Nie wieder ein Ausflug ins Umland bei ESV!

Irrfahrt in Zeiten des Ersatzschienenverkehrs – Post III

Irgendwo im Nirgendwo…
… bin ich mutterseelenalleine am Bahnhof Starnberg gestrandet, froh um den kuscheligen neuen Wintermantel, weil die im Internet angegebenen Verbindungen so wieder nicht stimmten. Seit über zwanzig Minuten sitze ich hier und hoffe, wenigstens am Hauptbahnhof einen einigermaßen zeitigen Anschluss zum Rosenheimer Platz zu ergattern.

Nachtrag: Nach weiteren Pannen wie Verspätungen und defekten Rolltreppen bin ich kurz vor 2h, nach einer zweistündigen S-Bahn Odyssee endlich in meiner Mansarde in Haidhausen eingetrudelt.


Irrfahrt in Zeiten des Ersatzschienenverkehrs – Post II

Nächste Etappe unserer ESV-Weltreise zu Masako Ohtas heutigem Auftritt in Feldafing:

Dank des unfreiwilligen Zwischenstopps am Bahnhof Starnberg bot sich uns zumindest ein idyllischer Blick auf den zum Teil in Nebel gehüllten See und die bereits schneebedeckten Berge dahinter.


Irrfahrt in Zeiten des Ersatzschienenverkehrs – Post I

Ersatzschienenverkehr – mal wieder … abenteuerlich …
Begleite gerade Masako Ohta, die für ein Benefizkonzert in Feldafing engagiert ist. Nur hinkommen ist an Wochenenden mit ESV so eine Sache!


Nachdem wir die geplante S-Bahn nach Tutzing verpasst haben, weil wir zu spät herausbekommen haben, von wo die heute eigentlich abfährt, haben Masako und ich immerhin eine S-Bahn bis Starnberg ergattert.

Liebe Bahn, wie wäre es mit verlässlichen Beschreibungen, aus denen unsereins auch schlau wird ⁉️


Weitere Beiträge zu Masako Ohta im GdS-Blog >

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Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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