GABRIELE WERTH, Herausgeberin von „Ingeborg Schober: Die Zukunft war gestern“, Medien- und Musikmanagerin, Drehbuchautorin, Musik-Journalistin und noch viel mehr

Als „schillernde Kultur-Allrounderin mit Schwerpunkt POPMUSIK“ ließe sich Gabriele Werth vielleicht noch am ehesten umschreiben, wenn es gilt, sie in wenigen Worten einzuführen … Ganz schwer wird es, wenn einem, wie auf der People-Übersicht meiner Homepage, nur Platz für einige wenige Stichworte zur Verfügung steht. Also habe ich mir mit nachstehender Formulierung „u.v.m!(und vieles mehr) in fettem Rot beholfen.

GABRIELE WERTH, u.a. Herausgeberin von: Ingeborg Schober: Die Zukunft war gestern u.v.m!
Gabriele Werth fotografiert von Marek & Beier Fotografen

Hinzugefügt habe ich den verlinkten Titel zu dem Buch, das uns zwei Gabys, die Werth und die Santos, im Frühjahr 2021 kooperativ zusammengeführt hat, und das Anfang des Monats im Verlag Andreas Reiffer erschienen ist, mit Gabriele Werth als Herausgeberin: Ingeborg Schober – Die Zukunft war gestern. Dass sie ein Buch über die wohl wichtigste deutsche Musikjournalistin der letzten Jahrzehnte herausgebracht hat, überrascht nicht weiter, denn „Musik“ spielt auch in Gabriele Werths Vita seit jeher eine zentrale Rolle:

Bereits während des Studiums in Göttingen – Anglistik und Sozialwissenschaften, mit dem Schwerpunkt Publizistik, schrieb die geborene Berlinerin für das dortige Stadtmagazin Hiero Itzo sowie für Fanzines. Dass sie sich zudem einen Nebenjob in einem Plattenladen aussuchte, machte für eine ausgewiesene Musik-Liebhaberin Sinn, in einer Zeit, in der Musik noch nicht allgemein über das Internet verfügbar war.

Ihre Diplomarbeit schrieb sie 1980 über moderne Hörspielformen.

Nach dem Studium begann sie in München in der Musikverlagsbranche zu arbeiten- zuerst als Assistentin der Verlagsleitung, später als A&R in England und USA und dann als MCA-Verlagsmanagerin bei Ralph Siegel.
1988 wechselte sie als Produktmanagerin zum Filmkunstmusikverlag München und war dort unter anderem verantwortlich für Musikproduktionen mit Klaus Doldinger, Karel Svoboda sowie Giorgio & Martin Koppehele.

1992 begann sie mit dem Drehbuchschreiben für das Fernsehen und verfasste seitdem zahlreiche Skripts für TV-Serien und -Movies.

2008 gehörte sie zur Redaktion der Neuausgabe von Sounds.

Von 1991 bis 2011 machte sie Presserabeit für Film- und Fernsehproduktionen in einem Münchner Medienbüro.

Seit 2019 engagiert sie sich ehrenamtlich in der Münchner Kommunalpolitik im Bereich Kultur- und Soziales.

Bis heute begeistert sie sich leidenschaftlich für Popmusik, neue Bands und KünstlerInnen.

Auszüge aus der Vita der Autorin, Verlag Andreas Reiffer

Wie wohl für die meisten von uns, die Ingeborg Schober näher kannten, erwies sich auch für Gabriele Werth die Begegnung mit der Musik-Journalistin als prägend und von nachhaltiger Wirkung – wie das jetzige Erscheinen ihres Buches mit Texten von und zu Ingeborg Schober beweist.

„Die Zukunft war gestern“ zeugt von einer Herausgeberin, die sich voll und ganz, mit all ihrem Herzblut, auf die Arbeit an diesem Buch eingelassen hat: Zum einen bestechen die gekonnt von Werth zusammengestellten Texte, die mit zahlreichen Bild-Ausschnitten von Original-Publikationen bebildert sind und beim Betrachten zurück in jene Zeit katapultieren, in der sich Ingeborg Schober auf dem Gipfel ihrer Laufbahn als Deutschlands erste Musik-Journalistin befand. Da Schober inmitten der Szene lebte, über die sie schrieb, nimmt sie die LeserInnen hautnah mit auf ihre Streifzüge durch die Musikwelt ab der 1960er Jahre.

Texte von und zu Ingeborg Schober am Beispiel von Hellmut Hattler:
links der Text-Ausschnitt von Schober über Hattler, rechts der von Hattler
über Schober

Zum anderen beleuchten die Reminiszenzen ihrer WeggefährtInnen Schobers sehr spezielle Persönlichkeit.

Ikone des Musik-Journalismus und doch früher Tod im Prekariat“: Abschrift meines Beitrags aus „Ingeborg Schober – Die Zukunft war gestern – Essays, Gespräche & Reportagen“, Hrsg. Gabriele Werth

Als Gabriele Werth 1990 Ingeborg Schober traf, lagen deren große Erfolge bereits hinter ihr. In Folge arbeiteten die beiden Frauen gemeinsam an diversen Projekten, von denen sich jedoch damals keines realisieren ließ. Daher verloren sie sich Mitte der 1990er Jahre wieder aus den Augen.

„Ingeborg Schober – Die Zukunft war gestern“: Essays. Gespräche. Reportagen. Herausgegeben von Gabriele Werth

Dass ein Vorhaben der beiden jetzt doch noch umgesetzt wurde, ist der Beständigkeit von Gabriele Werth geschuldet. Besagte Texte-Sammlung „Die Zukunft war gestern“ ist Gabriele Werths bislang letztes abgeschlossenes Projekt. Wohlbemerkt „bislang„, denn Menschen wie sie, ausgestattet mit ausgeprägten Interessen und mit reichlich Kreativität sowie Einfühlungsvermögen, bleiben meist lebenslänglich im Zustand eines perpetuum mobile … 😉

Gestern nun haben wir Gabys uns – über die virtuelle Kommunikation hinaus – endlich auch persönlich kennengelernt; für mich eine weitere vielversprechende Begegnung, für die ich mich einmal mehr bei „Ingeborg irgendwo da oben“ herzlich bedanke! Offensichtlich versteht sich niemand besser als sie auf das Zusammenführen von Menschen, selbst noch posthum.


Siehe auch das Interview von Andreas Reiffer

„Einen alten Schatz gehoben“ „Drei Fragen an Gabriele Werth“

Einen alten Schatz gehoben


Titelfoto: Marek & Beier Fotografen



Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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