Nächster Halt Auschwitz!
Das Historical beleuchtet die Chronik der Münchner Sinti
aus Anlass des 80. Jahrestages ihrer Deportation
ins „Zigeunerlager“ in Auschwitz-Birkenau,
nachempfunden in Texten, Bildern und Musiken
unter Verwendung der Biografie von Anja Tuckermann
„Denk nicht wir bleiben hier!“ – Die Lebensgeschichte
des Sinto Hugo Höllenreiner
Dienstag, 21. März 2023, 19.30h, Altes Rathaus/Festsaal
Präsentationsseite; Stand 8. März 2023
Am 8. März 1943 wurden alle Münchner Sinti verhaftet und fünf endlos lange Tage im Polizeipräsidium in der Ettstraße interniert, bis man sie am 13. März 1943 in das „Zigeunerlager“ in Auschwitz-Birkenau deportierte …
Wie hatten sie bis dahin als ethnische Minderheit gelebt?
Was mögen sie gefühlt und erlebt haben, während dieser fünf Tage höllischer Ungewissheit über ihr weiteres Schicksal?
Wie erinnern sie die darauffolgende Deportation nach Auschwitz-Birkenau, in das berüchtigte „Zigeunerlager“?
Das vorliegende Historical von Gaby dos Santos zeichnet das für die Deportierten und deren Nachkommen bis heute einschneidende Erlebnis anhand von Bild- und Toneinblendungen zu Textvortrag und Livemusik nach, unter Verwendung der preisgekrönten Biografie von Anja Tuckermann „Denk nicht wir bleiben hier“ – Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner.
Für den Multimedia-Teil greift die Produktion auf Archivmaterial, u.a. der Münchner Polizei und betroffener Familien zurück, auf O-Töne (als Toneinblendungen) von ZeitzeugInnen sowie Klang-Collagen von Jon Michael Winkler und Effekte von Peter Lang.
Den Livemusik-Teil bestreitet das SUNNY FRANZ DUO gemeinsam mit Sandor Lehmann (Gesang). Den Live-Vortrag der Texte und Gedichte übernehmen die Schauspielerin Marion Niederländer sowie der Sinto Schauspieler, Rapper und Mediator Alexander Adler.
Fragmentarische Kindheitserinnerungen an das KZ-Leben seines Urgroßvaters Hugo liest der zwölfjährige Wesley Hugo Höllenreiner ein (O-Ton-Einblendungen).


Optisch den roten Faden der Produktion bildet das Mahnmal im Berliner Tiergarten (s.o. Fotos) des jüdischen Künstlers Dani Karavan (+ 2021), für die unter dem Sammelbegriff „Zigeuner“ verfolgten Sinti und Roma sowie Jenischen und Fahrenden/Reisenden. Ähnlich einem Bühnenbild wird es durch wechselnde Fotos und Dokumente sowie erläuternde Untertitel jeweils umgestaltet und so in einen neuen Kontext gebracht

Klanglich den roten Faden der Produktion bildet die Komposition Mare Manuschenge (Unseren Menschen) des Sinto Musikers und Abgeordneten im Europäischen Parlament Romeo Franz.
Als Klanginstallation ist sie in Endlosschleife am Mahnmal zu hören, ein sich ständig verändernder Geigenton. Romeo Franz hat die Aufnahme auch selbst eingespielt. Der Geigenton folgt einer Molltonleiter, die der traditionellen Musik der Sinti zugrundliegt und auch im modernen Sinti-Jazz und Sinti-Swing charakteristisch ist.
(Mehr > Stiftung Denkmal)
Nächster Halt Auschwitz!
Eckdaten
- Termin: Dienstag, 21. März 2023/19.30h – (Einlass ab 19h)
Im Zeitraum der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2023 - Teilnahme nur mit bestätigter Reservierung auf der Gästeliste
- Aufführungsort: Altes Rathaus, Festsaal
Marienplatz 15, 80331 München
> LINK zu Anfahrt und Details - Redner:
– Thomas Hampel, Polizeipräsident der LH München
– Alexander Diepold, Geschäftsführer von Madhouse München sowie der
Hildegard Lagrenne Stiftung für Bildung und Teihlhabe von Sinti und Roma - Im Anschluss an die Aufführung von „Nächster Halt Auschwitz“ lädt Madhouse München zu einem kleinen Umtrunk
- Veranstaltungsende: 22.30h
- Veranstalter: Gemeinschaftliche Aktion von
MADHOUSE München, Beratungs-und Kulturzentrum für Sinti und Roma
und dem Polizeipräsidium München, in Zusammenarbeit mit
Münchner Blaulicht e.V., Polizeiverein für Prävention und Bürgerbegegnungen
sowie der Fachstelle für Demokratie und mit freundlicher Unterstützung durch das
Kulturrefg
Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
So gut wie jede Münchner Sinti und Roma Familie war vom Holocaust betroffen, mit Auswirkungen bis in die Gegenwart. Daher setzt sich das Produktionsskript sowohl aus Interview-Ausschnitten (als O-Ton-Einblendungen) zusammen, wie auch aus Zitaten, unter Verwendung der preisgekrönten Biografie von Anja Tuckermann „Denk nicht wir bleiben hier!“ – Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner, als exemplarisch für das Schicksal zahlreicher Leidensgenossinnen und Leidensgenossen.

Li. fotografiert von LUIGI TOSCANO für „Gegen das Vergessen“
Re. Bei seinem Besuch in Auschwitz im August 2018



Welche – oft verheerende – Wirkung nüchtern formulierte juristische Texte auf das Leben der Sinti und Roma, Jenischen und Reisenden hatten, beleuchtet das Historical, indem es ihnen die Zeitzeugnisse Betroffener gegenüberstellt.
Erläuternde Fachliteratur
Noch immer ist in der Mehrheitsgesellschaft wenig über Kultur und Geschichte der Sinti und Roma bekannt. Daher ergänzen in dieser Produktion dokumentarische Elemente die Erlebnisse der ZeitzeugInnen, in Form eingeblendeter Bildtafeln oder – kurz gehaltener – verbindender Texte, ohne dabei die erzählerische Dichte des Stücks zu beeinträchtigen.
Welchen Einfluss können die nüchternen Formulierungen in Gesetzestexten auf das Leben betroffener Menschen ausüben?!
Das Historical „Nächster Halt Auschwitz beleuchtet diese Frage, indem es Gesetzestexte den Berichten betroffener Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gegenüber stellt.


NS-Dokumentationszentrum in München


Medienspiegel:

Im interkulturellen Magazin PUZZLE
des Bayerischen Rundfunks in der Ausgabe vom 27. Februar 2023:
80 Jahre nach der Deportation nach Auschwitz
Die Münchner Sinti und die Münchner Polizei
> LINK
zum Einzelbeitrag auf br.de
Links Moderatorin ÖZLEM SARIKAYA mit ALEXANDER DIEPOLD, Gründer und Leiter des Münchner Beratungs- und Kulturzentrums für Sinti und Roma, MADHOUSE und der Sinteza Zeitzeugin RAMONA SENDLINGER;
Foto: Harald Sendlinger
Regie: ANDREAS KRIEGER
Die Mitwirkenden: Funktion und biografische LINKS

Produktionsleitung:

Projektleitung
– „Endstation Auschwitz …!“ –


Recherche, Koordination, Konzeption und Zeitzeugnisse
Textvortrag:


Textregie, Textvortrag

Hugo Höllenreiner
Livemusik

SUNNY FRANZ ( Geige) – SASCHA REINHARDT (Gitarre)
Zwei junge Virtuose ganz in der Tradition generationsübergreifender Musikalität

Gesang, Geige, Gitarre
Musik-Einspielung, KlangCollagen, Effekte, Bearbeitung

Mare Manuschenge

Tonschnitt, Aufnahme, Effekte

Klang-Collagen, Effekte, Textvortrag
Pressefotos, Ausgangsfotos und Bildgestaltung

Motive/Stimmungen Ettstraße

„lm Vorhof zur Hölle“ ist Teil 1 eines mehrteiligen Projekts unter dem Obertitel
Die Sinti ~ Elegien einer deutschen Minderheit
Aus Anlass der Deportation und Ermordung der Sinti sowie Roma, Jenischen und Reisenden vor 80 Jahren, ab März 1943 bis August 1944

In einem zweiteiligen Historical werden die Deportation und Ermordung der Sinti und Roma, Jenischen und Reisenden beleuchtet, die sich hauptsächlich im Zeitraum von März 1943 bis zur berüchtigten „Mordnacht von Auschwitz“ am 2. August 1944 vollzog
sowie deren jahrzehntelanger Kampf um gesellschaftliche Gleichstellung und Reparationszahlungen nach dem Krieg
Begleitend dazu erscheinen im GdS-Blog und in den sozialen Medien Berichte, zum Beispiel über entscheidende Termine, beginnend mit Himmlers Auschwitz-Erlass zur Deportation aller „Zigeuner“ am 16.12.1942 > LINK
Aber auch Portraits sowie Berichte zur gegenwärtigen Lebenssituation der Sinti sowie Roma, Jenische und Reisenden werden im Rahmen dieses Projekts veröffentlicht, gemäß seiner aufklärenden Zielsetzung.
Teil 2 (geplant für Ende August/Anfang September 2024)
- Die Mordnacht im ‚Zigeunerlager‘ Auschwitz und der lange Kampf um Wiedergutmachung
Die Ermordung der verbliebenen Sinti und Roma, Jenischen und Reisenden im sogenannten „Zigeunerlager“ in Auschwitz-Birkenau am 2. August 1944 und der anschließende jahrzehntelange Kampf um Reparationszahlungen und Bürgerrechte
(Bild, Details und Link zu einer Präsentationsseite folgen zeitnah)
Die begleitende Berichterstattung
vom 16.12.2022 bis September 2024
erscheint in folgenden Social Media Foren:
- Gds-Blog: gabydossantos.wordpress.com
- Facebook-Seite: www.facebook.com/gabydossantosmuc
- LinkedIn: www.linkedin.com/in/gabydossantos
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Elemente der TITEL-COLLAGE von Gaby dos SantDos:
u.a. Das Foto des vierjährigen Josef Maria Schneck (1930-1944) montiert in einen Koffer
Teich des Mahnmals für die Ermordeten Sinti und Roma von Dani Caravan in Berlin
KZ-Wachtürme und, als Symbol für München, ein gusseisernes „Münchner Kindl“
Diese Seite dokumentiert den Fortschritt der Produktion und wird laufend aktualisiert und ergänzt.
Stand: 8. März 2023
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