Der Gypsy-Jazz (von englisch Gypsy jazz; kurz Gypsy), auch Jazz Manouche oder Sinti-Jazz und Zgenannt, ist eine Variante der Musikrichtung Swing. Ihm widmet sich an diesem Abend ein Ensemble herausragender Virtuosen des Genres:
Allen voran Gitarrist Bobby Falta, der allerdings betont:
„Ich fühle mich als Sinto, der moderner spielt, als die Traditionalisten es erwarten.“
Gitarrist Bobby Falta
Zunächst spielte er mit Joseph Reinhardt, in Folge in unterschiedlichen Gruppen mit Schnuckenack Reinhardt. Er wurde insbesondere mit dessen Quintett bekannt, das er 1967 mitbegründete und in dem er seit 1972 als Sologitarrist wirkte. > MEHR
Die große Lida Goulesco mit DAWELI REINHARDT & SCHNUCKENACK REINHARDT QUINTETT,
in den 1960er Jahren in Frankreich
1975 verließ Falta dieses Quintett, um dann mit Zipflo Reinhardt, Pony Poindexter, Frank St. Peter, Wolfgang Lackerschmid, Wolfgang Lauer und Ingo Hirt zu arbeiten. Dabei unternahm er erste Schritte weg vom traditionellen Swing. Entgegen der gängigen Auffassung „Ein Sinto muss wie Django spielen,“ floss nun moderner Jazz durch seine 6 Saiten, inspiriert von Wes Montgomery und Barney Kessel.
Gemeinsam mit seinem Sohn Lancy (* 1965) spielt er im Gitarrenduo, für das Vater und Sohn 1994 mit dem Kulturpreis der Stadt Memmingen ausgezeichnet wurden.
Aus Lancy Faltas: GypsyStream > Bobby’s Rumba gespielt gemeinsam mit Bobby Falta
Lancy Falta wurde das musikalische Talent quasi in die Wiege gelegt. Mit 10 Jahren erlernte er das Gitarrenspiel von Vater Bobby. Sein hohes spielerisches Niveau und seine ausgefeilte Technik werden sowohl von namhaften europäischen wie auch US-amerikanischen JazzmusikerInnen geschätzt. > MEHR

Im Trio gesellt sich häufig Peter Bockius dazu, ein Bassist der nach dem Studio in Freiburg nach München übersiedelte und in der hiesigen Musikszene längst fest verankert ist. Zudem erspielte er sich schnell einen Ruf als einer der führenden Bassisten europaweit. Seine Kollegen schätzen ihn alle für sein grandioses weil überaus präzises „Walking“ am Bass.


Jazzgeiger Zipflo Reinhardt entstammt der für ihre hohe Musikalität berühmten Reinhardt-Dynastie. Deren Vorfahre Django Reinhardt hatte einst den Jazz nach Europa gebracht.
Zipflo Reinhardt ist inzwischen selbst weit über seine Heimatregion bekannt, gilt als Institution in Sachen Jazz und hat mit vielen musikalischen Größen zusammen konzertiert.
Wer allerdings die musikalische Palette dieses routinierten Musikprofis kennt, weiß, dass es seine Sache nicht ist, nostalgisch in musikalischen Mustern vergangener Zeit zu verweilen, denn Zipflo Reinhardt hat sich von diversen zeitgenössischen Jazzschwergewichten inspirieren lassen, um schließlich seine ganz eigene musikalische Form zu finden, sowohl in stilistischer Ausrichtung, wie auch in seiner unverkennbaren individuellen Interpretationsweise.

Bei Reinhardt verschmelzen die verschiedenen Stilelemente zu einem neuen bestechenden musikalischen Ausdruck oder werden bekannte Jazzstandards in neuen musikalischen Gewändern präsentiert. So überzeugen Reinhardts gefühlsvolle Balladen ebenso, wie seine teils eruptiven Soli, die von Reinhardts außergewöhnlichen spieltechnischen Fähigkeiten zeugen. Dabei legt Zipflo Reinhardt stets Wert darauf, dass seine Musik thematisch klar durchstrukturiert bleibt. Unverkennbar ist dabei seine spezielle Tonalität auf der elektrisch verstärkten Akkustikgeige.(…) > MEHR

Mit seiner 40jährigen Laufbahn als Gitarrist in Top-Formationen, zählt auch Big Papa“ Joe Bawelino zur Elite deutscher Interpreten des Gypsy-Jazz und steht in der Tradition des Sinti-Gitarrenspiels, die durch Django Reinhardt popularisiert wurde. Gleichfalls ist er wesentlich beeinflusst von Joe Pass, Wes Montgomery und George Benson. Reinhardts Biographen halten ihn für einen „unschlagbar wendigen“ Gitarristen,
„ … dessen Spiel nach unserer Einschätzung die wohl gelungenste swingendste Synthese aus Django und Charlie Christians Schule darstellt.“
Django Reinhardts Biographen