Faces for the Names: NS-Widerstand in der Münchner Maxvorstadt: 10-14.9.2022 Gedenkveranstaltungen u.a. mit Bildprojektionen auf Gebäudefassaden an wechselnden Orten
„Shalom Maxvorstadt!“ begrüßt Terry Swartzberg das Münchner Stadtviertel, das unmittelbar an Schwabing grenzt und lädt in seinem aktuellen Facebook-Post dazu ein, der NS-WiderstandskämpferInnen zu gedenken, die in diesem Viertel aktiv oder beheimatet waren. Zählt man all diese einmal durch, wird man feststellen, dass es sich um dabei um überraschend viele Bürgerinnen und Bürger handelt, die sich couragiert dem NS-Regime entgegen stellten, bereit, für ihre Zivilcourage auch mit dem Leben zu zahlen.
Menschen unterschiedlichster Couleur, aus kirchlichen oder akademischen Kreisen, Mitglieder von KPD oder SPD, Gruppierungen oder auch Einzelkämpfer, versuchten mit ebenso unterschiedlichen Mitteln, dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen Einhalt zu gebieten.
„Die Liste von Widerstandskämpfer:innen in und aus der Maxvorstadt ist lang und beeindruckend. Insgesamt leisteten nicht weniger als 70 Menschen Widerstand gegen den NS-Terror!“
„Traurig ist, daß sehr wenige von den mutigen Menschen heute bekannt sind. Noch trauriger ist, daß viele dieser Widerstandskämpfer:innen nie die gebührende Anerkennung bekommen haben.
Die heutige Zeit – die ja von Aggression, Antisemitismus und Rassismus geprägt ist – macht diese überfällige Anerkennung noch aktueller und wichtiger.“
Um das zu erreichen unterstützt der Bezirksausschuss Maxvorstadt das Gedenkprojekt „Faces for the Names – Widerstand in der Maxvorstadt“ des Vereins J.E.W.S. Jews Engaged with Society e.V. vom 10. – 14. September. Die Beiträge: Gedichte, Grafiken, Videos, Bildprojektionen sowie Raps und mobile Aufführungen des Kollektivs der jugendlichen Generation Commemoration bilden die Schwerpunkte der Veranstaltungen.
Faces for the Names Widerstand in der Maxvorstadt beginnt am 10. September, um 19 Uhr, mit einem Gedenkzug Startpunkt: das westliche Tor am Münchner Königsplatz Die Teilnehmer:innen begeben sich über den Königsplatz zum NS-Dokumentationszentrum wo der zentrale Gedenkakt stattfindet, mit Foto-Projektionen der Widerstandskämpfer:innen auf der Fassade (s. Titel-Collage) Musikalische Umrahmung:Akkordeonistin Michaela Dietl
„Die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen war ein politischer und ein widerständiger Akt – getragen zuallererst von Überlebenden, und später von Menschen und Initiativen aus allen Teilen der Gesellschaft und aus vielen Ländern. Die Erinnerungskultur in Deutschland ist ein Ergebnis dieses grenzüberschreitenden Engagements, ein Ergebnis der Vielfalt und Offenheit des Denkens, und damit ein zutiefst demokratisches Projekt.
Dieses Erbe ist ein Privileg, und zugleich bedeutet es eine große Verantwortung: im Widerstand gegen populistischen Faschismus und neue Formen von Antisemitismus und Rassismus, und im Eintreten für eine offene und liberale Gesellschaft.“
10. September, 19 Uhr, Gedenkzug, Start am Königsplatz, westliches Tor über das NS-Dokumentationszentrum mit zentralem Gedenkakt und weiter bis zum Ägyptischen Museum
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