Die Titelcollage zeigt TERRY SWARTZBERG vor einer Projektion von Kurt Landauer auf der Außenfassade des Grünwalder Stadions, im Rahmen von „FACES FOR THE NAMES: Verfolgte SportlerInnen der NS-Zeit„
Kurt Landauer gilt gemeinhin als der Mann, der den FC Bayern erfand. Dass der ehemalige Fußballer und mehrfache Präsident des FC Bayern München sowie posthumer Ehrenpräsident, auf Grund seiner jüdischen Herkunft, zu den von den Nazis verfolgten SportlerInnen zählt, ist hingegen weniger bekannt. Dem stellt nun der Verein J.E.W.S. Jews Engaged With Society, unter Federführung von Terry Swartzberg, eine Veranstaltungsreihe entgegen, die sich SportlerInnen widmet, die in der NS-Zeit verfolgt wurden:
Vorerst bis 7. Mai (Verlängerung in Antragsphase), wird allabendlich, mit Einbruch der Dunkelheit, um ca. 20 Uhr, die Außenfassade des Grünwalder Stadions zum Gedenkort, mit Projektionen leider oft längst vergessener SportlerInnen, die von den Nazis verfolgt oder ermordet wurden und von denen nicht wenige ihre Wirkungsstätte in dieser Sportarena hatten.



Einige der Projektionen, die aktuell allabendlich an der Außenfassade des Grünwalder Stadions in Giesing an die unter den Nationalsozialisten verfolgten SportlerInnen erinnern
Begleitet werden die Projektionen von Berichten respektive Lesungen zu den einzelnen Schicksalen, vorgetragen von SportlerInnen – viele von ihnen Flüchtlinge und mit Migrationshintergrund – sowie von Mitgliedern des Bezirksausschusses 18 und anderen.

„Hinter diesem Projekt steht die Idee, vergessene Sportler*innen wieder ins Bewusstsein der Menschen in Giesing und in München zu rücken,“ erläutert Terry Swartzberg.
Wer beispielsweise kennt noch Nelly Neppach? Die gebürtige Frankfurterin spielte Tennis für Tennis Borussia Berlin. 1925 wurde sie Deutsche Meisterin im Dameneinzel. Nach ihrem Ausschluß vom Sport nahm sie sich 1933 das Leben. Neppachs Gesicht ist eines von 50, die seit dem 2. Mai 2021 am Grünwalder Stadion zu sehen sind. Dazu siehe auch den Beitrag auf > br.de
Bürgermeisterin Verena Dietl überbrachte bereits ein Grußwort der Landeshauptstadt München und erinnerte an den Funktionär des FC Bayern München, Otto Albert Beer, einem der 999 Münchner Jüdinnen und Juden, die am 25. November 1941 in Kaunas ermordet wurden.

Siehe dazu auch unter nachstehendem LINK ein Video des FC-Bayern München >
Video: FC Bayern gedenkt am Grünwalder Stadion Opfern des NS-Regimes
Den Opfern ihre Biografie und den Namen ihr Antlitz zurückzugeben, ist der Antrieb dieser Initiative unter dem Oberbegriff „Faces for the Names“, die bereits im Februar, nach dem gleichen Konzept, an NS-Hinrichtungsopfer in der JVA München-Stadelheim erinnert hatte.
„Faces for the Names – Stadelheim Opfer“:
Vom Hinrichtungs- zum Gedenkort > LINK

J.EW.S. Jews Engaged With Society e.V. setzt sich, unter Vorsitz von Terry Swartzberg, für ein freudiges, selbstbewusstes Judentum im Europa der Solidarität und Vielfalt ein.Durch die Projekte „Faces for the Names“ sowie „Kippa Parties“ fördert der Verein das Gedenken der Opfer des Holocaust, das Bekämpfen von Antisemitismus, Rassismus sowie Hass und Ausgrenzung, sowie den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zwischen den Religionen und Gruppierungen.
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