Er ist einer der letzten Zeitzeugen des Holocaust an den Sinti & Roma durch die Nationalsozialisten, Peter Höllenreiner (s. Titelbild). Mit seinem Brunder Hugo und seiner Familie wurde er von den Nationalsozialisten in das sogenannte „Zigeunerlager“ nach Auschwitz verschleppt. Im Gegensatz zu den anderen inhaftierten Gruppen, blieben im Zigeunerlager die Familien zusammen – und einem eigenen Lagerarzt ausgeliefert: Dr. Mengele. Dieser nahm an vielen von ihnen Menschenversuche vor, so auch an den Brüdern Höllenreiner, die jedoch das „Zigeunerlager“ überlebten:
Das Ende des „Zigeunerlagers“ im Mai 1944:. Die Befehlshaber wollten alle Insassen des „Zigeunerlagers“ ermorden. Die Sinti und Roma wurden gewarnt. Mit Werkzeugen, Steinen und allem, was sie kriegen konnten, verschanzten sie sich in den Baracken, fest entschlossen, um ihr Leben zu kämpfen. Für diesen Tag zog sich die SS zurück. In den nächsten Wochen konnten sich entlassene Wehrmachtsangehörige unter den Gefangenen wieder an die Front melden, dann kämen auch ihre Angehörigen in andere Lager. 2900 Häftlinge blieben übrig: Kinder und ihre Mütter, die sie nicht im Stich lassen wollten, Kranke und Alte. In der Nacht vom 2. auf den 3. August wurden sie in den Gaskammern ermordet. Jedes Jahr erinnern Sinti und Roma aus ganz Europa in Birkenau an diese Mordnacht
(Quelle: Deutsche Welle, Kursiv-Textbeitrag mit nachstehendem Foto: > VERFOLGUNG EINER MINDERHEIT Sinti und Roma in Auschwitz: „Das willst du gar nicht wissen“
Zum 75. Jahrestag des Massakers macht sich Peter Höllenreiner noch einmal auf den für ihn schmerzhaften und doch unverzichtbaren Weg nach Auschwitz, wo sich in den nächsten Tagen Delegationen aus der ganzen Welt zum Gedenken zusammenfinden werden. Peter Höllenreiner steht dabei an der Spitze einer Reisegruppe aus München, unter Federführung der Beratungsstelle für Sinti und Roma, Madhouse, www.madhouse-munich.com
Mit dem flughafentaxi zum terminal. die freundliche chauffeuse margot winter kommt aus polen. „da krieg ich eine gänsehaut“, sagt sie, als sie von peter hört, dass er als kind im vernichtungslager auschwitz inhaftiert war.
So die Titelbild-Beschreibung der Ethnologin und Biografin Maria Anna Willer, kulturkreativ.eu, von der auch das Foto stammt und die den jourfixe-Blog in den nächsten Tagen regelmässig mit Fotos und Kurzmeldungen über die Reise ausstatten wird. Von ihr stammt auch die Biografie über Peter Höllenreiner:
Der Junge aus Auschwitz
von
Peter Höllenreiner überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Ravensbrück, Mauthausen und Bergen-Belsen. Der Hölle entkommen, kommt er 1945 als Sechsjähriger zurück in seine Geburtsstadt München. Seine Schulzeit beginnt und die Welt begegnet ihm, als ob nichts gewesen wäre. “Hintere in die letzte Bank!”, heißt es in der Schule. Die Ausgrenzung geht weiter. Peter Höllenreiner und seine Familie waren der nationalsozialistischen Verfolgung als sogenannte “Zigeuner” ausgesetzt gewesen. Trotz Demokratie, neuer Regierungsform und der Erklärung von Menschenrechten – die alten Vorurteile blieben. Und Peter lebt im Land der einstigen Täter, es ist seine Heimat.
Rund 70 Jahre nach Kriegsende und seiner Befreiung aus einer Kindheit unter ständiger Lebensgefahr schaut Peter Höllenreiner zurück. Der Münchner erzählt erstmals seine Lebensgeschichte. Zwei Jahre lang begleitet ihn die Biografin Maria Anna Willer. Sie gibt seine Erzählungen auszugsweise wieder und recherchiert in Archiven. Ein dunkles Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte tut sich auf. In den aktuellen Ereignissen offenbart sich der Blick des Überlebenden des Holocaust auf unsere gegenwärtige Gesellschaft.
Die Biografin Maria Anna Willer gibt sich in der Begegnung mit Peter Höllenreiner zu erkennen. Sie gibt wieder, wie sie den Zeitzeugen erlebt, heute im Alter, wo Erinnerungen wiederkehren. Authentischer kann ein Buch nicht sein. Willer schreibt in knappen Sätzen, sachlich, dennoch oder gerade deshalb tief berührend.
ISBN: 9783745053517






4 Kommentare zu „Auschwitz: Gedenktage – Der Holocaust-Überlebende Peter Höllenreiner macht sich auf den Weg – 75 Jahre nach dem Massaker an den Sinti & Roma von Maria Anna Willer“
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